Leidensweg

Oktober 2001

Heidi wollte am Sonntag, 1 Woche vor Marcel's Geburtstag schon zu ihn mit nach Mannheim kommen. Sie bekam das Wochende aber starke Schmerzen im Unterleib und ging am Montag zum Arzt. Dieser stellte einen Tumor fest mit sofortiger Einweisung ins Krankenhaus nach Magdeburg.
Am Donnerstag fuhr dann Eckhard allein zu Marcel nach Mannheim.
Erst am Sonntag sollte Sie den Befund über den Tumor bekommen. Wie wir aber dann erfahren haben, hat Sie es genau am Samstag, Marcel's Geburtstag erfahren (Sie hat es sich nicht anmerken lassen!) - Sie wusste, das Eckhard am Sonntag wieder nach Hause fährt. Sie wollte es ihm dann erst am Krankenbett erzählen.
LEIDER war der Befund negativ - der Tumor war bösartig.
Sie konnte nicht gleich operiert, da im Unterleib alles entzündet war - es musste erst abklingen.
Erst 2 Wochen später wurde Sie dann operiert - die Operation verlief gut, nur hatte der Tumor schon gestreut.

November 2001

Heidi erholte sich gut von der Operation. Die Metastasen, wollten die Ärzte mit einer Chemotherapie bekämpfen.
Als Sie bei Kräften war, bekam Sie nun die Chemo. Alles verlief gut. Heidi konnte 2 Tage danach, Sonntags, das erste Mal wieder nach Hause zu ihrer Familie. Die Hausärztin überwachte nun Heidi's Gesundheitszustand. Doch Heidi Kraft lies auf einmal nach. Am Dienstag wurde Sie auf Anweisung der Hausärztin sofort wieder ins Krankenhaus nach Magdeburg eingeliefert. Heid's Leukozyten Werte waren bedrohlich tief - es bestand Lebensgefahr.
Von nun an, begann eine lange Zeit der Erholung und zugleich auch des Hoffens. Heidi nahm immer mehr ab. Ihr ging es nicht gut. Es dauerte Wochen bis Sie wieder bei Kräften war! In der Zeit war natürlich jeden Tag jemand bei ihr um ihr Mut zu geben. Es wurden verschiedene Untersuchen unternommen - bis Heidi Ende November die schreckliche Nachricht bekam.
Die Ärzte können nichts mehr tun! Sie erzählte es 2 Tage niemanden, bis Eckhard und ihr Vater einen Termin bei der Chefärztin hatten, die es ihnen dann mitgeteilt hat. Es sollten die Nachricht zu dem Zeitpunkt auch nur die beiden erfahren.

Dezember 2001

Der Gesundheitszustand von Heidi, verbesserte sich. Ihr Wunsch war es, letztes Weihnachten & Silvester zu Hause zu feiern. Als Sie nun erfuhr, das ihr Sohn Marcel über Silvester in die USA wollte, lies es ihr keine Ruhe mehr - Marcel sollte nicht buchen und das Wochenende zu ihr ins Krankenhaus kommen. Sie erzählte Marcel nun Wahrheit über ihren Gesundheitszustand. Marcel flog natürlich nicht in die USA! Der Chef von Marcel, gab ihm schon Mitte Dezember frei - damit er bei seiner Mutter bleiben konnte. Am 20.12.01 war es dann soweit - Heidi war wieder bei Kräften und konnte ab nun zu Hause bei ihrer Familie bleiben und das wahrscheinlich schönste aber leider auch zugleich letzte Weihnachten und Silvester im Kreise der Familie feiern.

Januar 2002

Heidi wurde seit dem Sie zu Hause ist, täglich von einem Pflegedienst über Nacht mit Nahrung versorgt. Sie sollte weiter zu Kräften kommen und zunehmen, denn Sie normales Essen, nahm nie kaum zu sich. Sie konnte sogar wieder an ihren PC und ein paar eMails schreiben. Das machte Sie sehr glücklich. Mitte Januar wurde auch noch eine andere Chemotherapie, eine leichtere und besser verträgliche, veranlasst - dazu kam Sie ins Krankenhaus und 2 Tage später wieder nach Hause. Sie wollte solang wie möglich noch leben und das Leben genießen. Leider ging es ihr nie so gut, das Sie mal ein paar Tage wegfahren konnte und Abstand von allem gewinnen konnte.
Sie freute sich, wenn Sie alle 3 Wochen Marcel für ein Wochenende sehen konnte - da war die Familie wieder eins!

Februar 2002

Das Wetter wurde besser und es kam die Sonne heraus. Leider war es bei Heidi nicht so. Die Chemo schien nicht zu helfen - Sie wurde langsam gelber im Gesicht. Ansonsten ging es ihr gut! Doch in der Nacht vom Samstag (16.02) auf Sonntag den (17.02) bekam Sie starke Schmerzen, so das Sie am Sonntag Früh in Krankenhaus gebracht werden musste! Dort wurden sofort ihre Schmerzen gelindert! Am Nachmittag sagt Sie noch zu Eckhard, wenn er morgen wiederkommt, soll er wie immer das Telefon auf dem Zimmer anmelden. Montag früh rief das Krankenhaus bei Eckhard an. Heidi liegt im Sterben!
Marcel wurde in Mannheim informiert! Eckhard, Patrick und ihr Vater Wolfgang fuhren sofort ins Krankenhaus. Sie lag aber schon im Koma. Alle 3 verabschiedeten sich von ihr und fuhren mit Tränen in den Augen wieder nach Hause.
Um 13Uhr klingelte wieder das Telefon, das Krankenhaus war dran - Heidi ist gegen 12:30Uhr eingeschlafen.

© Marcel

Startseite :: Meine Familie, Freunde & Bekannte (Fotos) :: Beerdigung :: Schlusswort :: Gästebuch